Nachgereicht: Bericht zu Training und Sommerregatta am Walchensee

Nachgereicht: Bericht zu Training und Sommerregatta am Walchensee
Nachgereicht: Bericht zu Training und Sommerregatta am Walchensee

Bereits vor vielen Wochen schrieb uns Hendrik AUT177 einen Bericht zum Training und zur Regatta am Walchensee (14.07-17.07.2022).

Doch unser Webmaster kam gerade jüngst erst dazu den Bericht zu verarbeiten (sorry!). Er sei hiermit nachgereicht!::

Lange Anfahrt, kurze Nacht, Bootsaufbau in <30 Minuten(???):
Nach einiger Vorbereitung begann am Mittwoch den 13.07 mein Trip zum Walchensee, ich blickte mit einem etwas skeptischen Blick in Bezug auf noch zuorganisierende Übernachtungsmöglichkeit und trotz mauer Windvorhersage mit voller Vorfreude auf das anstehende Event. Alle Sachen gepackt, machte ich mich nach Feierabend nachmittags auf die ca. 8 Std lange Autofahrt "auf zum Walchensee!". Nach etwa 6.5 Stunden und Müdigkeit entschied ich mich dazu einen Zwischenstopp in München einzulegen, dank der Kollegen fand sich auch einfach eine Übernachtungsmöglichkeit auf der Ich mich ein Paar Stunden ausruhte. Frisch ausgeschlafen machte ich mich auf die letzten 1.5 Stunden Fahrt auf. Als erster kurz vor 8 beim SCLW angekommen ...
... fing für mich die Bastelstunde an und ich begann das Schiff aufzubauen. Kurz danach trafen auch die Anderen ein und boten nach kurzem kennenlernen auch ihre Unterstützung an. Trotz meines Plans die Ausleger und Mastteile in einer bestimmten Reihenfolge zusammenzubauen bemerkte ich, dass die Anderen dank zwei ausgeklügelten Halterungen für die Teile deutlich schneller darin waren das Boot aufzubauen. Schließlich -- das Boot fertig aufgebaut und 2 Kaffeelängen später waren auch schon fast alle eingetroffen. Um 10 Uhr folgte eine erste Trainingsbesprechung, doch eins fehlte noch: der Wind. Doch die Heimischen gaben sich entspannt. Das Wetter war warm und wenig Wolken am Himmel, dies gab Hoffnung auf Thermik. Natürlich sollten die Einheimischen recht behalten .... Das warten auf Wind erwies sich ohnehin als sehr kurzweilig: gab es mir doch die Möglichkeit die anderen Musto Segler noch besser kennenzulernen und es gab den üblichen „Boat-Talk“ bei dem ich schon einige Feinheiten übers Boot und Kniffe für die Manövern aufnehmen konnte. Irgendwann zwischen 12 und 1 setzte der Wind ein und wir begaben uns aufs Wasser.
Erste Trainingssession am Donnerstag:
Nach kleinen Startproblemen und leichter Verspätung stieß ich dann auch noch zu den Anderen dazu. Unser Trainer legte einige Treibbojen aus und wir fuhren viele Startsequenzen sowie einige kurze Rennen. Aufgrund meiner noch nicht vorhandenen Erfahrung mich mit dem Skiff in einem Feld mehrerer Boote zu bewegen hatte ich zunächst großen Respekt davor nah an die anderen heran zu fahren, doch nach vorsichtigem herantasten an solche Situationen erledigte sich dies nach kurzer Zeit. Die Thermikbriese war mit 2 bis 3 Windstärken anfänglich noch eher leicht. Per Zuruf vom Schlauchboot aus gab mir der Trainer so einige Tipps die ich versuchte direkt umzusetzen, und einige markante Situationen wurden per Video aufgezeichnet. Nach dem eigentlichen Training, was selbstverständlich mit dem typischen Hafenrennen endete, machten sich auch die meisten auf und kamen vom Wasser. Kurz bevor ich mich auch auf den Weg machen wollte, sah ich wie sich noch eine kleine Mustogruppe aufmachte um nochmals an die Nordspitze des Sees zu kreuzen. Der Wind frischte nämlich gerade noch etwas auf vielleicht 10-14Kn auf, und so konnten wir nochmals gestreckt im Trapez zum Nordende des Sees kreuzen! Nachdem wir oben angekommen waren, ging es auf Kommando dann aber auch sehr schnell unter Gennaker wieder hinunter. Für mich war es mal eine neue/andere Erfahrung bei sehr, sehr konstantem Wind Raumwind weite Schenkel fahren zu können, was auf meinem Heimatrevier aufgrund der Lage und Größe in dem Ausmaß leider nicht möglich ist. Kurz gesagt: Ich hatte den Trapezversteller bis dahin noch nie auf Anschlag eingestellt: und hier konnte ich herrlich tief und entspanntam Haken hängen.
Nachdem wir wieder zurück am Segelclub waren ging es auch direkt an die Auswertung der Videoaufnahmen, in gemütlicher Runde zusammensitzend, analysierten wir Situation für Situation. Danach das Boot wieder zugemacht, und es ging an ein gemeinsames Abendendessen mit Gemüsesuppe und Lachs in großer Runde. Die unklare Übernachtungssituation erledigte sich mit etwas Kommunikation auch nebenbei. In gemütlicher Runde sitzend ließen wir den ersten Tag bei ein paar Getränken entspannt ausklingen.
Freitag – zweiter Trainingstag und Vorbereitung auf die Regatta:
Der zweite Tag startete bei allen Teilnehmern allgemein etwas verschlafen, dennoch recht früh trafen wir uns zu einem gemeinsamen Frühstück vor der Clubhütte. Ein Frühstückstisch direkt am Wasser bei bestem Bergpanorama! Indes genauso früh machten sich Gilbert, der Wettfahrtleiter und ein weitere SCLWler mit Motorboot und Startschiff auf den Weg den Kurs für die beiden Regattatage auszulegen: in dem teils 200m tiefen See sicher ein gewisser Aufwand! Etwa 2 Stunden später kam das Motorboot zurück und die Locals machten uns (mit etwas Unverständnis) darauf aufmerksam, dass auf der Regattabahn bereits 4 bft bliesen "Gilbert: warum seit ihr noch nicht auf dem Wasser?". Gilbert trieb die Flotte an aufs Wasser zu gehen. Nach fleißigem Pumpen (in der Bucht am Club war nahezu Flaute) warteten in der tat jenseits der Flaute und einer Kabbelzone unglaublich tolle Bedingungen auf uns: sehr konstante 4 Bft und ein ausgelegter Kurs für uns alleine! Nach und nach trafen die meisten Trainingsteilnehmer ein und Gilbert stieß mit dem Motorboot zur allgemeinen Unterstützung auch dazu. Nach dem erst eher freien Training warteten einige am Lee-Gate um auf ein paar spontane Wettfahren aufzubrechen. Nach über 4 Stunden auf dem Wasser mit über 27NM und Geschwindigkeiten bis zu 17Kn auf dem Tracker ging es wieder an Land. An Land entschied ich mich zunächst dazu die Trapezwanten auf eine etwas tiefere Grundeinstellungzu bringen, da am Samstag noch mehr Wind auf uns warten sollte. Am späteren Nachmittag machten wir uns auf eine kleine Wanderung in den nördlichen teil des Sees auf um in einem örtlichen Restaurant gemeinsam zu Essen. Gutes Essen und ein paar Bier später ging es wieder auf den Heimweg. Mittlerweile waren auch die ersten 505er und Mottensegler eingetroffen und bauten ihre Boote für die Regatta auf.

(hier ein paar Videosekunden von Hendriks Freitags-Action:)
(Sollte Dein Browser das Video nicht wieder geben können, probiere einen Reload: )
Samstag – Top-Bedingungen:
Der Samstag startete wieder mit einem gemeinsamen Frühstück, während nebenan immer mehr Segler eintrafen und ihre Boote aufbauten. Nach und nach füllte sich das Clubgelände, sodass am Ende kaum ein weiteres Boot platz hatte. Unglaubliche 66 Boote und 96 Segler auf dem kleinen Gelände des SCLW.
Nach dem Frühstück bemerkte ich, dass mein Mantel des Großfalls am Top gerissen war. Mitten im Weg, und unter etwas Zeitdruck, noch notdürftig das Fall repariert: Alles geglückt ging es kurze Zeit später voller Vorfreude und etwas Respekt vor den vielen Booten ging es dann aufs Wasser. Im ersten Rennen dann bei den sportlichen Bedingungen gleich zweimal Schwimmen gegangen. Im zweiten Rennen hatte ich aufgrund eines groben Fehlers im Trimm Probleme damit die höhe der anderen mitzugehen. Auf den Fehler wurde ich dann auch netterweise von einem der Erfahrenen Segler angesprochen und es lief direkt besser im 3. Rennen. Ich konnte im Hauptfeld mitmischen und befand mich zeitweise sogar auf dem 4. Platz. Leider auf dem zweiten Raumgang noch bei der letzten Halse gekentert. Wir entschieden uns in Absprache untereinander aufgrund der Top-Bedingungen eine 4. Wettfahrt zu starten. Nach den Wettfahrten zeigte der Tracker wieder knappe 3 1/2 Wasserstunden und 21NM Distanz an. Wieder an Land, das Boot klar gemacht ging es auch fließend zum großen Abendessen mit zahlreichen Salaten und reichlich Grillgut über. Beim Abendesser erfuhr Ich, dass es einen unglücklichen Zusammenstoß zwischen zwei Musto Seglern gab, wodurch leider ein Boot für den zweiten Tag ausfiel. Der Zusammenstoß verlief zum Glück ohne größere Verletzungen, lediglich ein Loch im Rumpf war zubeklagen.
Sonntag – abermals Top-Bedingungen:
Der Sonntag begann wieder mit dem mittlerweile üblichen gemeinsamen Frühstück. Später auf dem Wasser wartete noch ein wenig mehr Wind auf uns, in einzelnen Böen wurden bis zu 21Kn gemessen. Bevor wir aufs Wasser gingen erhielt ich noch ein paar weitere Tipps der erfahrenen Segler. Nach den Wettfahrten Nummer 5 und 6 bei sehr schönen sonnigen 4 bis 5 bft, hatten einige der Flotte noch nicht genug und so segelten wir noch einige Zeit 'just-for-fun' bei Bilderbuchbedingungen gemeinsam den See rauf runter, teils im Slalom zwischen den Kitern, Surfern. Schließlich an Land ging es an das 'große' Abbauen!
Zusammenfassend: für mich als Einsteiger 4 unglaublich tolle Segeltage geprägt von einer tollen Gemeinschaft bei bestem Wetter und tollen Bedingungen. Es war eine wirklich schöne Veranstaltung am wunderschönen Walchensee.
Vielen Dank für die Organisation des Trainings und Dankeschön an alle Helfer des SCLW.
Hendrik – AUT(GER)177

Hier auf dem Foto der Junis: am Sonntag sehr schnell unterwegs mit dem Prototypsegel: ... Thumbs up vom Junis!!!

Die Ergebnisse:

Pl.Segel#SeglerPts
1SUI 486Alex Greil5 (8)
2SUI 436Roger Oswald11 (16)
3GER 558Junis Rindermann12 (16)
4GER 402Bernd Jahn21 (28)
5GER 580Gilbert Brietzke24 (33)
6GER 591Dirk Rother28 (35)
7GER 490Martin Sattelkau30 (46)
8AUT 177Hendrik Schürkötter40 (50)
9GER 201Nino Sandmeier45 (61)
10GER 569Holger Neu50 (61)
11GER 155Michael Huebner53 (69)
12GER 403Björn Blom54 (66)
13GER 358Michael Cannone72 (88)
14GER 072Martin Danke80 (96)
15GER 400Dominik Voll80 (96)