Vom Contender ins Musto Skiff

Vom Contender ins Musto Skiff


Deutscher Meister im Contender Christoph Engel berichtet:

1. Wie kam es, dass du dich dafür entschieden hast, an den German Open im Musto Skiff teilzunehmen?

Iver hat mir kurzfristig Angeboten die 368 für die German Open zu leihen. Daraufhin musste ich eine Nacht drüber schlafen, paar Termine hin- und herschieben und schon konnte ich Zusagen. Das Musto Skiff reizt mich ja schon länger, von daher war es für mich nicht die Frage nach der Lust, sondern eher nach der Zeit. Ein Tag später konnte die Planung los gehen - aber da komme ich gleich noch zu…

2. Wie hast du dich auf die German Open im Musto Skiff vorbereitet?

Kurz Vorweg: Letztes Jahr stand ich das erste und bisher einzige mal auf dem Musto Skiff. Nach zwei Stunden habe ich es grade so hinbekommen Wenden und Halsen ohne zu kentern zu fahren. Dass die Manöver dabei nicht sehr elegant und schnell waren, war erstmal zweitrangig. Der Plan war eigentlich vor dem ersten Regattatag noch zwei Einheiten auf dem Boot zu verbringen damit ich im ersten Rennen nicht wie ein Elefant übers Boot stolpere. Wie wir ja spätestens seit der GO wissen ist Plan nicht gleich Realität und der Wind hat mir auch hier ein Strich durch die Rechnung gemacht. Wohl oder übel musste ich mir dann die Zeit auf dem Oktoberfest vertreiben und in den ersten Rennen doch durchs Boot stolpern und die eine oder andere Kenterung in Kauf nehmen. Allerdings habe ich dank meiner Schwester auf dem Weg zum Ammersee noch ein paar Minuten der “K16 - Taking Control“-DVD schauen können und hatte so wenigstens den groben Ablauf der Manöver im Hinterkopf.

3. Wird dieses Testevent im Musto Skiff wahrscheinlich einmalig bleiben oder kannst du dir vorstellen auch öfter in dieser Klasse zu fahren bzw. etwas neues auszuprobieren?

Wie bereits gesagt reizt mich das Musto Skiff schon länger. Ursprünglich hatte ich nur dieses Boot im Kopf das man alleine segelt, wahnsinnig kippelig ist und das man hin und wider so n komisches buntes Segel vorm Mast hängen hat. Jetzt musste ich feststellen, dass das Boot gar nicht sooo kippelig ist wie ich es mir vorgestellt hab und dieses bunte Segel, man nennt es auch Gennaker, ganz schön viel Spaß bringen kann. Aber es ist nicht nur das Boot, das die Endorphine durch den Körper schießen lässt, auch die Klasse an sich ist super nett! Ich dachte ja immer, dass es das nur bei den Contendern gibt, aber auch hier wird man nett aufgenommen, gibt sich gegenseitig Tipps (oder lässt sich nur welche geben ;-)) und sitzt Abends nett beim Bierchen zusammen. Wie Ihr euch sicher schon denken könnt wird der Ausflug hoffentlich nicht einmalig bleiben. Dafür hat’s mir einfach zu viel Spaß gemacht!

4. Wie verhält sich das Musto Skiff im Gegensatz zum Contender beim Segeln?

An der Kreuz (solange man gradeaus fährt) fühlt sich das Musto Skiff sehr vertraut an. Einzig die Wenden kriegen durch das durchgelattete Groß ne gewisse Eigendynamik. Außerdem musste ich mich in den Wenden an den vielen Platz gewöhnen - eine völlig neue Erfahrung, dass man beim Wenden einfach so übers Schiff laufen kann. An der Luvtonne fängt dann der Stress an. Plötzlich möchte man’s n bisschen farbenfroher haben. Also rein ins Boot, Pinne in die Kniekehle und an der Strippe reißen - umso schneller, umso besser! Das haben wir auf dem Contender nicht, dafür dürfen wir Raumschots und vorm Wind ab 10 Knoten pumpen (Ja, ich weiß - hatten wir hier nicht, aber ab und zu darf man’s auch in Süddeutschland ;-)). Im Musto geht es auf dem Downwinder daher nicht so athletisch zu, dafür ist es taktischer und Steuer-, Taktik- oder Schotfehler werden hier deutlich härter bestraft. Vielleicht ist es aber auch einfach nur Übung und das damit kommende Bootsgefühl, das nach zwei Tagen Segeln bei mir noch gefehlt hat.

Vielen Dank nochmal für die Leihgabe des Bootes und die nette Aufnahme in die Klasse! Mir hat’s wirklich Spaß gemacht und wenn sich die Gelegenheit ergibt bin ich gerne wieder dabei!