Open Dutch Skiff Trophy 2025 – Wind, Wellen und Willenskraft

Open Dutch Skiff Trophy 2025 – Wind, Wellen und Willenskraft
Open Dutch Skiff Trophy 2025 – Wind, Wellen und Willenskraft

Am ersten Oktoberwochenende 2025 fand die beliebte Open Dutch Skiff Trophy im niederländischen Bruinisse auf dem Grevelingenmeer statt. Organisiert von der Segelschule Aquavitesse, bot das Event wie jedes Jahr spannende Wettkämpfe in einer internationalen Skiff-Flotte.

Insgesamt gingen 31 Boote an den Start, darunter 7 Musto Skiffs. Neben unserer Klasse waren auch Laser 3000 & 4000, Melges 15, Devoti D-One, Tasar sowie mehrere RS500 vertreten.

Stürmische Aussichten – Sturm „Amy“ und Hurrikan „Humberto“

Die Wettervorhersage ließ schon früh erahnen, dass das Wochenende alles andere als ruhig werden würde. Das vom Hurrikan Humberto über dem Atlantik angetriebene Sturmtief Amy sorgte über Großbritannien und die Nordseeküste hinweg für kräftigen Wind. Bereits am Montag war absehbar: Dieses Wochenende wird eine Herausforderung.

  • Freitag: 22 kn im Mittel, Böen bis 29 kn
  • Samstag: 28 kn im Mittel, Böen bis 50 kn
  • Sonntag: 16 kn im Mittel, Böen bis 30 kn

Der Veranstalter informierte schon früh über die Beobachtung der Wetterlage – und entschied schließlich am Donnerstag, die Wettfahrten am Samstag abzusagen. Für den Sonntag zeigte sich jedoch eine leichte Entspannung.

Freitag – Training im Starkwind

Anstatt den Kopf hängen zu lassen, nutzten die Musto-Skiff-Segler den Freitag (deutscher Feiertag) für ein offenes Training. Mittags traf sich die Gruppe in Bruinisse, baute die Boote auf und machte sich auf den Weg aufs Grevelingenmeer. Die Bedingungen hielten, was die Vorhersage versprach: ablandiger Wind, flaches Wasser und reichlich Druck. Etwa zwei Stunden lang wurde intensiv trainiert, mit atemberaubenden Geschwindigkeiten von bis zu 20 Knoten. Besonders eindrucksvoll – und etwas ungewohnt – war der Blick auf den gut sichtbaren Grund, denn das Grevelingenmeer ist stellenweise sehr flach.

Die Rückkehr in den Hafen gestaltete sich aufgrund des starken ablandigen Winds und der engen Hafeneinfahrt schwierig. Ein Schwert blieb an einem Unterwasserstein hängen und wurde dabei leicht beschädigt.

Samstag – Landprogramm bei Sturm

In der Nacht auf Samstag fegten Böen mit bis zu 47 Knoten über das Revier. An Segeln war bei diesen Bedingungen nicht zu denken – das Wasser war von Schaumkronen überzogen. Stattdessen nutzten viele den Tag, um Reparaturen vorzunehmen, Material zu pflegen, am Brouwersdam zu surfen oder einen Ausflug nach Rotterdam zu unternehmen. Am Abend trafen sich alle Teilnehmenden zu einem gemeinsamen Essen in einem Restaurant im Hafengelände – ein geselliger Abschluss eines stürmischen Tages.

Sonntag – Versuch einer Wettfahrt

Am Sonntag begrüßten wir neue Gesichter in der Musto-Skiff-Flotte: Thijs und Martijn. Beim Skippers Briefing wurde klar, dass der Wind weiterhin stark blieb, wenn auch etwas schwächer als am Samstag. Die Wettfahrtleitung entschied sich für eine verkürzte Startprozedur (3 Minuten), um die Wartezeit auf dem Wasser zu minimieren.

Zunächst liefen die RS500 aus – mit sichtbaren Problemen, überhaupt zur Startlinie zu gelangen. Mehrere Boote mussten vor dem Start zurückgeschleppt werden. Trotzdem gelang es der Wettfahrtleitung, einen Kurs auszulegen und eine Wettfahrt zu starten. Die verbliebenen Boote kämpften sich tapfer an der Kreuz zur Luvtonne, bis schließlich entschieden wurde, das Rennen abzubrechen und alle Segler sicher an Land zu holen. Fazit

Auch wenn der Wind den geplanten Regattabetrieb teilweise verhinderte, bot das Wochenende alles, was den Skiff-Sport ausmacht: Wind, Action, Gemeinschaft und Leidenschaft. Der Freitag wurde als Trainingstag optimal genutzt, sodass das Event trotz Sturm nicht segelfrei blieb. Ein großes Dankeschön an Aquavitesse für die Organisation und an alle Teilnehmenden für den sportlichen Einsatz – wir freuen uns schon auf die Open Dutch Skiff Trophy 2026!

Hendrik GER177

Videoeindrücke vom “lauen Lüftchen”:

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